CR 102

Case Reports: Thoraxradiologie

Case Reports: Thoraxradiologie
Mittwoch, 25. Mai 2022 · 14:15 bis 14:35 Uhr
25
Mai

Mittwoch, 25. Mai 2022

14:15 bis 14:35 Uhr · Raum: Terrassensaal A  in Kalender übernehmen:   iCal  ·  Google

Veranstaltungsdetails

Veranstalter
Deutsche Röntgengesellschaft e.V
Art
Case Reports
Thema
Thoraxradiologie

Zertifizierungen

Informationen

Moderation
Florian Tilman Gassert (München)

Ablauf

14:15 - 14:18

Vortrag (Case-Report)

Oft gelesen, selten gesehen: eine Blickdiagnose im Röntgenbild des Thorax

Karoline John (Lübeck)

weitere Autoren

Hanna Kienapfel (Lübeck) / Jörg Barkhausen (Lübeck)

Einleitung

Die Röntgenaufnahme des Thorax ist die häufigste radiologische Untersuchung, die bei zahlreichen klinischen Fragenstellungen indiziert ist. Bei vaskulären Zufallsbefunden kann nur selten im Röntgenbild eine definitive Diagnose gestellt werden.

Amamnese

Bei einer 34-jährigen Patientin mit einer Akne inversa wird vor einer geplanten immunsupprimierenden Biologica-Therapie ein Röntgen-Thorax zum Ausschluss pulmonaler Veränderungen angefertigt (Abb. 1 & 2). Als Hauptbefund zeigt sich eine sichelförmige Verschattung parallel zum rechten Herzrand. Zur weiteren Abklärung wird eine native CT des Thorax angefertigt (Abb. 3 & 4). Als Korrelat der sichelförmigen Verschattung bestätigt sich eine Fehlmündung der rechten Pulmonalvenen in die subdiaphragmale Vena cava inferior.

Diskussion

Das Ausmaß kongenitaler pulmonalvenöser Anomalien reicht von einem partiellen bis hin zum komplett abnormalen venösen Rückstrom der Lungenvenen in die Vena cava bzw. den rechten Vorhof. Je nach Ausmaß zeigen sich variable Erstmanifestationen vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter (1). Das Scimitar-Syndrom gehört mit 6 % zu den seltenen Varianten in der Gruppe der partiellen Lungenvenenfehlmündungen (2). Die seltene adulte Form bleibt wie in unserem Fall oft sehr lange asymptomatisch. Als Zufallsbefund im Röntgen Thorax lässt sich eine, dem Syndrom ihren Namen gebende, säbelartig konfigurierte Lungenvene identifizieren (Scimitar= türkisches Krummschwert), die vom rechten Hilus zur infradiaphragmalen V. cava verläuft. Im Gegensatz zu vielen anderen Formen der partiellen Lungenvenenfehlmündung, kann das Scimitar-Syndrom bereits im konventionellen Röntgenbild diagnostiziert werden.

Quellen

1. Ciçek S. et al. Scimitar syndrome: the curved Turkish sabre. Semin Thorac Cardiovasc Surg Pediatr Card Surg Annu. 2014;17(1):56-61.
2. Alsoufi B. et al. Outcomes after surgical treatment of children with partial anomalous pulmonary venous connection. Ann Thorac Surg. 2007 Dec;84(6):2020-6; discussion 2020-6.

Bilder (JPG, DCM, DICOM)

14:18 - 14:21

Vortrag (Case-Report)

Der Lungensequester, eine wichtige Differentialdiagnose

Tobias Hillemacher (Westerstede)

Einleitung

Lungensequester stellen eine überaus seltene kongenitale Fehlbildung mit Entwicklung aus einer überzähligen Lungenknospe des primitiven Vorderdarms mit eigenständiger Blutversorgung aus der Aorta descendens bei einer Inzidenz von eta 0,1% dar.
Unterscheidung zwischen intra- und extralobärer Form.
Differentialdiagnostisch steht die Abgrenzung zu Malignomen im Vordergrund, sodass eine diagnostische Erkennung und Einordnung von großer Wichtigkeit ist.

Amamnese

42-jähriger männlicher Patienten
Nebenbefundlich 3,5 x 3 cm messende "Raumforderung" des basalen linken Lungenunterlappens im Rahmen einer Staginguntersuchung bei erhöhten Cholestaseparametern zum Ausschluss einer Raumforderung bei ungewollter Gewichtsabnahme.
Es wurde eine CT des Thorax und Abdomen in arterieller und portalvenöser Phase angefertigt.
Hier zeigte sich eine kräftige eigenständige arterielle Blutversorgung aus der Aorta descendens der genannten "Raumforderung".
Patient berichtet rezidivierende pulmonale Infekte, sodass die initial malignomverdächtigen spikuläre Ausläufer perifokal als postentzündlich eingeordnet werden konnten.
Sowohl eine interventionelle als auch chirurgische Herangehensweise wurden nahegelegt.

Diskussion

In keinem Fall darf es zur Verwechslung mit einem Malignom und vermeintlich einer Probengewinnung oder gar chirurgischen Exzision unter Anahme eines Bronchialkarzinoms kommen.
Die möglichst minimalinvasivste Therapie (Coilapplikation) ist wann immer möglich primär in Betracht zu ziehen. Auch ein zuwartendes Procedere ist diskutabel. Falls nicht vermeidbar bei rezidivierenden Infekten ist eine offenchirugische Resektion in Betracht zu ziehen.
Da es sich um eine seltenen Diagnose handelt, ist die breite Kenntnis von Nöten.

Quellen

Bildmaterial erstellt durch Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie Ammerlandklinik GmbH Westerstede mit freundlicher Genehmigung
https://flexikon.doccheck.com/de/Lungensequester
https://radiopaedia.org/articles/pulmonary-sequestration

Bilder (JPG, DCM, DICOM)

14:21 - 14:24

Vortrag (Case-Report)

Mediastinalemphysem und thorakales Weichteilemphysem nach Kokainkonsum

Carola La Follette (Wilhelmshaven)

weitere Autoren

Jan Hertel

Einleitung

Weichteilemphysem und Pneumomediastinum sind oft assoziiert mit traumatischen Verletzungen des Ösophagus oder des Thorax. Eine iatrogener Genese kann ebenfalls zu Grunde liegen. Demgegenüber abzugrenzen ist das spontane Pneumomediastinum (Inzidenz von 0.001-0.01%). Es betrifft am häufigsten junge Männer (20. - 40. Lebensjahr). Leitsymptom sind Thoraxschmerz und Dyspnoe. Es ist oft assoziierte mit Asthma bronchiale, Lungenemphysem sowie in seltenen Fällen Kokainkonsum.

Amamnese

Ein junger Mann wurde mit plötzlich auftretendem Thoraxschmerz in unserer Notaufnahme vorstellig. Anamnestisch wurde erfasst, dass der Patient 5 Tage zuvor Kokain zu sich genommen hatte und unter Husten litt. Projektionsradiographisch (Thorax) sowie CT-morphologisch konnten ein ausgeprägtes Mediastinalemphysem und thorakales Weichteilemphysem nachgewiesen werden. Eine weitere Organbeteiligung konnte CT-morphologisch ausgeschlossen werden.

Diskussion

Pneumomediastinum sollte vor allen Dingen bei jungen Patenten mit Thoraxschmerzen als Differentialdiagnose herangezogen werden. Bein ansonsten unauffälliger Anamnese kann sich die gezielte Fragestellung nach möglichem Kokainkonsum als richtungsgebend erweisen. Projektionsradiographische Aufnahmen des Thorax in 2 Ebenen mit dem Nachweis freier mediastinaler Luft (Mediastinalverbreiterung, Luftkontur der mediastinalen Strukturen, Ausbreitung der Luft nach kaudal oder zervikal) ergänzt durch ein CT sind hierbei richtungsweisend. Klinische Besserung erfolgt oft rasch innerhalb von 14 Stunden. Radiologische Zeichen sind erst nach 4-5 Tagen vollständig rückläufig. Verläufe sind meist selbst-limitierend.

Quellen

de Sousa Costeira, F., Vieira, F., Gomes, F. M., & Leite, C. (2019). Pneumomediastinum and subcutaneous emphysema: complication of cocaine use.

Schönnagel, B. P., Adam, G., & Ittrich, H. (2013, April). Spontanes Pneumomediastinum nach Kokain-Abusus.

Meireles, J., Neves, S., Castro, A., & França, M. (2011). Spontaneous pneumomediastinum revisited.

Bilder (JPG, DCM, DICOM)

14:24 - 14:35

Diskussion

Diskussion

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Fortbildungspunkte (CME) / Teilnahmebescheinigung

Alle wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen werden bei der Landesärztekammer (LÄK) Berlin zertifiziert. Die Landesärztekammer vergibt 1 CME-Punkt pro Lehreinheit (45 Minuten), somit rechnen wir mit der Vergabe von 2-CME Punkten pro 90 Minuten-Session.

Wenige Tage nach einem Live-Webinar erhalten Sie den Nachweis über Ihre Teilnahme per E-Mail. Darin werden auch die CME-Punkte ausgewiesen.

Bitte beachten Sie: Um Ihre Teilnahmedaten automatisch an die LÄK übermitteln zu können, benötigen wir Ihre Einheitliche Fortbildungsnummer (EFN). Diese können Sie bei Ihrem Mitgliedsantrag oder der Veranstaltungsanmeldung (Online-Anmeldeformular) angeben oder uns vor Teilnahme an den Webinaren per E-Mail an kongress@drg.de schicken.
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